Zwischen Stille und Ekstase – die Magie indischer Ragas

 

Konzert mit Yogendra & Ashis Paul am 1. Mai 

Erlebe einen unvergesslichen Nachmittag mit zwei Musikern von seltener musikalischer Klasse: Yogendra auf der Sitar und Ashis Paul auf der Tabla. Erlebe exotische Klänge und magische Rhythmen!

Raga ist der sagenumwobene Kern der klassischen indischen Musiktradition. Ein Raga wird nach überlieferten Regeln in kunstvoller Improvisation immer wieder neu zum Leben erweckt und ist mit einer bestimmten Tages- oder Jahreszeit und Stimmung verbunden. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gespielt, werden den Ragas starke harmonisierende, ja magische Kräfte zugeschrieben. Heute ist Raga-Musik vor allem eine konzertante Kunstform, die seit den 1960er Jahren auch außerhalb Indiens große Resonanz findet.

Eckdaten
Duo mit Sitar (Yogendra) und Tabla (Ashis Paul)
Termin: Mittwoch, der 1. Mai 2024, 14:30 – 16:00 Uhr
Ablauf: Zwei Musik-Einheiten mit Pause dazwischen, anschließend Kaffee/Tee und Gebäck im Kurszentrum
Ort: Harbergen Retreat Zentrum, Am Bahnhof 72, 27254 Staffhort
Anfahrt:  Auf Anfrage organisieren wir gerne Fahrgemeinschaften. Ein Fahrrad kann man mit dem Regionalexpress nach Nienburg (Weser) und von dort mit dem Bus 138 (Sulesprinter) bis zur Haltestelle „Borstel Postamt“ mitnehmen. Von dort führt ein schöner Radweg durch den Wald zum Kurszentrum, das ca. 5 km entfernt ist.

Eintritt (nur Vorkasse):
Eine Person: 25,00 €
Zwei Personen: 40,00 €
inkl. Konzert, Kaffee/Tee und Gebäck

Yogendra

Der Sitarist Yogendra studierte seit den 1980er Jahren die Welt der klassischen indischen Ragas im Maihar-Gharana-Stil bei Ali Akbar Khan und Partha Chatterjee und vertiefte sein Verständnis zuletzt bei Kushal Das und den Gundecha Brothers. Darüber hinaus ist er mit seinem Weltmusiktrio Indigo Masala unterwegs. 2019 war Indigo Masala mit dem Leipziger Ballett und dem Gewandhausorchester in dem Tanzstück Magnificat an der Oper Leipzig zu erleben. Große Klangschönheit, feines musikalisches Gespür, klare Form, langer Atem, Lust an spontanen Einfällen und ansteckende Spielfreude prägen Yogendras persönlichen Stil.

Artikel über klassische indische Musik – von Yogendra

Ashis Paul

Der 1974 in Kalkutta geborene Tabla-Virtuose Ashis Paul ist Meisterschüler von Anindo Chatterjee, einem der bedeutendsten Tabla-Meister der letzten Jahrzehnte. Er spielte bereits mit zahlreichen indischen Spitzenmusikern auf weltweiten Tourneen und wird für seine einfühlsame rhythmische Begleitkunst ebenso geschätzt wie für seine atemberaubenden Solos.

Stimmen zu Yogendra & Ashis Paul

„Besonders das differenzierte Zusammenspiel mit Tablapartner Ashis Paul hatte es den Hörern angetan, eine großartige Sensibilität im Wechsel von laut und leise, im humorvollen imitatorischen Dialog, aber auch in den virtuosen Schlusspassagen, die beide mit großer Leidenschaft meisterten.“
Braunschweiger Zeitung

„Sparkling and melodic – ich music that might brighten your horizon.“
Eelco Schilder, Redakteur www.folkworld.eu


„Es gibt sicher wenige Nichtinder, die die indische Musik so beherrschen wie Yogendra.“
Georg Lawall, Gitarrist & Komponist


„Ich habe lange nicht so Schönes gehört.“
Shyamala Claudia Zingraf, Yogalehrerin

Über die klassische indische Raga-Musik

Die Aufführung eines Ragas beginnt traditionell mit einer meditativen Einleitung. Wie eine Klanggeschichte entfaltet sich der Raga Schritt für Schritt, ohne festes Metrum, dem Atem des Musikers folgend. Dann setzt die Tabla ein und mit ihr die Tala, ein zunächst langsamer, dann immer schneller werdender Rhythmus. Im improvisierten dialogischen Spiel von Thema und Variation verdichten Sitar und Tabla das musikalische Gewebe immer weiter, bis es in ein mitreißend virtuoses Finale mündet. 

Eine komplette Raga-Aufführung kann bis zu einer Stunde am Stück dauern. Das Zeitgefühl kann dabei völlig verloren gehen. Nach einer Pause folgt meist ein weiterer, kürzerer Raga. Das Programm wird oft mit einem freieren Folklore-Stück abgeschlossen.


Die indische Raga-Musik hat eine jahrhundertealte Tradition. Ihr Ziel ist es, den Geist nach innen zu lenken, zur Essenz aller Emotionen, und ihn schließlich in einen Zustand höchster Glückseligkeit zu führen, der in den indischen Lehren „Ananda“ genannt wird. Dieses Wissen wird auch im Nada Yoga, dem Yoga des Klanges, angewandt. Dabei wird der Raga zunächst meditativ entfaltet, Ton für Ton, langsam und achtsam, getragen vom Atem des Musikers – der Geist wird mit der Stimmung des jeweiligen Ragas eingefärbt. Erst dann tritt ein sanfter Rhythmus hinzu, der in seiner kreisenden Ordnung mit den Zyklen des Daseins verbindet. Mit der Zeit verdichtet sich der Rhythmus und steigert sich zu einem mitreißenden Finale

Ein Raga-Konzert entführt in eine magische Klangwelt. Die Wahrnehmung von Zeit und Raum und die Identifikation mit der Alltagspersönlichkeit können sich lösen und eine ungeahnte Freiheit erfahren. Die unmittelbare Begegnung mit dem Reichtum, der Tiefe und der Ausdruckskraft dieser alten spirituellen Kunstform ermöglicht ein unvergleichlich intensives und zugleich subtiles inneres Erleben.